Wasserfilter versprechen weiches Wasser, weniger Kalkbeläge und mehr Teegenuss. Doch sie schaffen das nur für wenige Liter – wenn überhaupt. Meist ist Filtern ohnehin unnötig. Zu diesem Ergebnis kommt die Stiftung Warentest. Für die Juli-Ausgabe ihrer Zeitschrift test hat sie acht Wasserfilter u.a. von Brita, BWT und Philips untersucht.
Alle Filter enthärteten schon nach wenigen Litern Durchlauf so wenig, dass ihr Einsatz kaum noch gerechtfertigt war. Selbst die besseren Filter im Test erreichen deshalb nur knapp die Note Befriedigend. Die übrigen Modelle sind ausreichend – bis auf eine Fremdkartusche im Test: Diese enthärtete schon im Neuzustand schlecht und trug Schimmelpilze ins Wasser ein. Das ist mangelhaft.
Die Filterkannen kosten rund 13 bis 22 Euro. Doch der regelmäßige Austausch der 2,65 bis 6,65 Euro teuren Filter geht ins Geld und verursacht Müll. Für fast alle Haushalte in Deutschland ist das völlig unnötig. Die meisten brauchen ihr Leitungswasser nicht aufzubereiten. „Nahezu überall fließt einwandfreies Trinkwasser aus der Leitung. Höchstens für Teegourmets kann ein Wasserfilter zu Hause interessant sein“, so Stephan Scherfenberg von der Stiftung Warentest.
Der Test Wasserfilter findet sich in der Juli-Ausgabe der Zeitschrift test und unter www.test.de/wasserfilter.
Sie verheißen weiches Wasser, weniger Kalk, mehr Teegenuss. Doch das schaffen Wasserfilter nur für wenige Liter. Ein Modell trug sogar Schimmelpilze ins Wasser ein.
Ist ein Wasserfilter sinnvoll? Die Anbieter erwecken den Eindruck, ohne Wasserfilter gehe es nicht. Im Prüflabor erwies sich das als ziemlich übertrieben. Filtern ist meist ohnehin überflüssig, nahezu überall in Deutschland fließt einwandfreies Trinkwasser aus der Leitung.
Trotzdem kann es Gründe geben, zu Hause weiches Wasser genießen zu wollen. Für Teegourmets kann ein Wasserfilter zum Beispiel interessant sein. Fast alle frischen Filter verwandelten im Test hartes Wasser in weiches. Doch schon nach dem ersten Viertel der angegebenen Kapazität schafften sie nur noch mittelhartes Wasser. Das gilt selbst für den besten Wasserfilter.
Warum sich der Wasserfilter-Test für Sie lohnt
- Testergebnisse. Die Tabelle zeigt die Bewertungen für acht Wasserfilter, darunter Marken wie Brita, Philips, Yucona und Pearlco. Die Qualitätsurteile reichen von Befriedigend bis Mangelhaft.
- Kaufberatung. Die Testergebnisse sind individuell filterbar, nach Filterfunktion, Einträge durch den Filter und Handhabung.Die Filterkannen kosten rund 13 bis 22 Euro. Sie brauchen regelmäßig frische Filter. Edeka verkauft sie für 2,65 Euro pro Stück, Brita für 5 Euro und Pearlco sogar für 6,65 Euro.
- Tipps und Hintergrund. In fast allen Haushalten in Deutschland fließt einwandfreies Trinkwasser aus der Leitung. Nähere Informationen liefert unser kostenloses FAQ Leitungswasser oder Mineralwasser?
- Heftartikel als PDF. Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf den Testbericht aus test 7/2022.
Wasserfilter im Test: Wird hartes Wasser weich?
Die Stiftung Warentest füllte Wasser mit 16 bis 17 Grad deutscher Härte in die Kannen. Das entspricht etwa dem deutschen Durchschnitt. In manchen Regionen fließt deutlich härteres Wasser aus der Leitung. Im Labor ermittelten wir, wie viel Härte die Filter entfernten – zu Beginn und jeweils nach einem Viertel, der Hälfte, drei Vierteln und der gesamten vom Anbieter angegebenen Kapazität. Das Ergebnis ist ernüchternd.
Tipp: Schon vor dem Freischalten können Sie Inhalte aus der Tabelle sehen – beispielsweise alle getesteten Produkte. Klicken Sie dafür ganz oben auf den grauen Balken, auf dem „Testergebnisse“ steht.
Was filtert ein Aktivkohlefilter aus dem Wasser?
Im Inneren sind die getesteten Filterkartuschen alle ähnlich aufgebaut. An die Aktivkohle sollen sich organische Stoffe und Schwermetalle anlagern. Kunstharze tauschen Ionen aus, zum Beispiel Kalzium und Magnesium gegen Wasserstoff. Ergebnis: Das Wasser wird anfangs weicher und saurer, enthält aber auch weniger Mineralien.
Tipp: Sie bevorzugen Mineralwasser? Sehr gute Mineralwässer mit viel Kohlensäure sind ab 17 Cent pro Liter zu haben. Alle Details im großen Mineralwassertest.
Filterkanne als Keimschleuder
Tischwasserfilter dürfen nicht verkeimen. Aber Trinkwasser ist nicht steril, und die Keime vermehren sich vor allem bei warmen Temperaturen schnell. Auch dieses Risiko haben wir geprüft, indem wir ein Urlaubsszenario simuliert haben. In allen Kannen fand die Stiftung Warentest Bakterien, in einem Modell zusätzlich Schimmelpilze.