Wenn Kreditinstitute ihren Kunden Gebühren berechnen, kommt es oft zu Streitigkeiten. Welche Entgelte Banken im Bereich Darlehen verlangen dürfen und welche Gebühren unzulässig sind, zeigt folgender Überblick.
Entgelt für die Ausfertigung einer Löschungsbewilligung bei Hypotheken und Grundschulden
Geldinstitute müssen per Gesetz die Löschung einer Hypothek oder Grundschuld bewilligen und dürfen dafür kein besonderes Entgelt vom Kunden verlangen. Die Bank darf auch nicht die Löschungsbewilligung im Darlehensvertragsformular als Hauptleistung ausweisen (Oberlandesgericht Köln Urteil vom 28. Februar 2001 – 13 U 95/00, rechtskräftig). Nur tatsächlich angefallene Sachkosten dürfen berechnet werden, zum Beispiel die Gebühr für eine notarielle Beglaubigung (Urteil vom 7. Mai 1991 – XI ZR 244/90). Doch Vorsicht: Nicht nur Notare, sondern auch Sparkassen können die Löschung eines Grundpfandrechtes wirksam beglaubigen. Verlangt die Sparkasse dafür eine “Stempelgebühr”, ist das nach Ansicht der Verbraucherzentrale nicht zulässig, da dieser vorhersehbare Aufwand in den Zins einkalkuliert werden kann. Weitere Kosten, die die Kunden selbst tragen müssen, sind vom Grundbuchamt verlangte Gebühren.
Entgelt für die Führung eines Darlehenskontos im Rahmen eines Privatdarlehens
Für das Führen eines Darlehenskontos dürfen Banken in ihren Vertragsformularen kein gesondertes Entgelt vereinbaren. Bei der Führung eines solchen Kontos handelt es sich nicht um eine Sonderleistung für die Kunden. Die Bank wird vielmehr allein in ihrem eigenen Interesse tätig, sodass eine Vergütung der Tätigkeit durch den Kunden unzulässig ist (Urteil vom 7. Juni 2011 – Az.XI ZR 388/10).
Bearbeitungsgebühren für Darlehen
Banken und Sparkassen dürfen in ihren Bedingungen für die Bearbeitung eines Darlehens von Verbrauchern keine pauschale Gebühr verlangen. Sie werden nämlich lediglich in ihrem eigenen Interesse tätig und erfüllen mit der Bonitätsprüfung eine gesetzliche Pflicht. Solche Tätigkeiten dürfen sich die Institute aber nicht von ihren Kunden vergüten lassen. Dies hat der Bundesgerichtshof in zwei Urteilen vom 13. Mai 2014 entschieden (Az. XI ZR 405/12 und Az. XI ZR 170/13).
Entgelte, die nach Auffassung der Verbraucherzentrale und anderer Gerichte ebenfalls unzulässig sind
Immer mehr Banken in Deutschland führen Entgelte für die Einzahlung von Münzgeld ein. Bei der Verbraucherzentrale melden sich Kunden, die teilweise 50 Prozent der Summe, die sie einzahlen möchten, gleich wieder an die Bank los wurden.
Die Argumentation der Institute: Die EU fordere eine eingehendere Prüfung des eingezahlten Geldes. Mit Entgelten dürfen die Banken allerdings nur ihre tatsächlichen Kosten an die Kunden weiterreichen. Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg hat gegen eine pauschale Gebühr von 7,50 Euro je Münzgeldeinzahlung bei der BBBank erfolgreich geklagt. Das Oberlandesgericht Karlsruhe hat den Verbraucherschützern Recht gegeben (Urteil vom 26. Juni 2018, Az.: 17 U 147/17). Das Urteil ist rechtskräftig.
Der Bundesgerichtshof hat am 10 September 2019 (AZ. XI ZR 7/19) entschieden, dass der Kreditgeber für die Bearbeitung von Treuhandaufträgen kein Entgelt verlangen darf.
Der Treuhandgebühr, die viele Banken und Sparkassen verlangen, fehlt es somit an einer Rechtsgrundlage.
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