Exkursion der Schwäbisch Hall-Stiftung zeigt Vorzeigeprojekte im Ruhrgebiet

Die Suche nach bezahlbaren Wohnungen wird in Städten immer schwieriger – vor allem dann, wenn diese die Anforderungen des Klima- und Naturschutzes berücksichtigen. Die Fachexkursion der Schwäbisch Hall-Stiftung „bauen-wohnen-leben“ ins Ruhrgebiet gab Einblicke in innovative Best-Practice-Lösungen und bot Raum für den Austausch zwischen Architekten, Stadtplanern und Politikern.

  • Vom Stahlwerk zur urbanen Oase mit modernem Stadtquartier in Dortmund
  • Umbau einer Abendrealschule zu Wohnungen in Dortmund
  • Renaturierung der Emscher-Region

Exkursion der Schwäbisch Hall-Stiftung zeigt Vorzeigeprojekte im Ruhrgebiet

Knapper Wohnraum, hohe Quadratmeterpreise – gerade in urbanen Zentren suchen Menschen nach bezahlbaren Wohnungen. Gleichzeitig gilt es auch in der Stadt, die Anforderungen des Klima- und Naturschutzes zu berücksichtigen. Wie das gelingen kann, zeigte die städtebauliche Exkursion der Schwäbisch Hall-Stiftung „bauen-wohnen-leben“ zu beispielhaften Projekten im Ruhrgebiet.

Unter dem Motto „Nachhaltiger Stadtumbau“ organisierte die Schwäbisch Hall-Stiftung Ende Juni eine Fachexkursion, die die Teilnehmer mit einem Konferenzbus zu sechs verschiedenen Vorzeigeprojekten im Ruhrgebiet führte. Unter fachlicher Begleitung konnten die teilnehmenden Architekten, Stadtplaner, und Politiker dabei Einblicke in innovative Best-Practice Lösungen bekommen und mit den Projektverantwortlichen diskutieren.

Ludger Wilde, ehemaliger Planungs- und Umweltdezernent der Stadt Dortmund, freute sich über die Gäste: „Das Ruhrgebiet ist ein guter Ort, um zu zeigen, wie bestehende Flächenpotentiale in den Städten mit Ideen und Kreativität nachhaltig und effektiv genutzt werden.“

Vom Stahlwerk zur urbanen Oase mit modernem Stadtquartier

Zum Auftakt führte die Exkursion nach „Phoenix“, einer neuen Stadtlandschaft in Dortmund. Wo sich zur Jahrtausendwende noch ein voll funktionierendes Stahlwerk befand, ist inzwischen ein See mit Grünflächen sowie ein modernes Stadtquartier für wohnliche und gewerbliche Zwecke entstanden. Damit verbindet das Quartier wohnliche Bedarfe mit einem naturnahen und nachhaltigen Umfeld.

Weiter ging es in Dortmund mit dem Konferenzbus zum „Umbau Abendrealschule zu Wohnungen“, wo Karsten Statz, Leitung Vorstandsstab Kommunikation & Geschäftsbeziehungen, interessante Einblicke in das Projekt gab: Hier entstehen aus den Klassenzimmern einer ehemaligen Abendschule 20 neue Wohnungen, die durch den genossenschaftlichen Spar- und Bauverein eG Dortmund geschaffen werden.

Renaturierung der Emscher-Region

Als eines der größten Umwelt- und Infrastrukturprojekte Europas umfasst der Emscher-Umbau den gesamten Hauptlauf des Flusses Emscher sowie ihre Nebenläufe. Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender Emschergenossenschaft und Lippeverband, betont die Einzigartigkeit dieses Projektes: „Planung, Bau und Betrieb sind bei diesem Projekt aus einer Hand, sodass wir durch kürzere Entscheidungswege schneller handeln können.“

Mit der bereits über 30 Jahre dauernden Umgestaltung wird die Emscher-Region mit Projekten weit über den Gewässerlauf hinaus aufgewertet und das Lebens- und Arbeitsumfeld der Menschen nachhaltig verändert.

Nachhaltiger Umgang mit Ressourcen

Die nächste Station führte in die ehemalige Kohle- und Stahlstadt Essen, die im Jahr 2017 als „Grüne Hauptstadt Europas – Essen 2017“ ausgezeichnet wurde. Simone Raskob, Beigeordnete der Stadt Essen, gab Einblicke, wie die Transformation von einer grauen Industrielandschaft zur drittgrünsten Stadt Deutschlands erfolgreich gestaltet werden kann. Dabei nimmt die Stadt Essen eine Vorbildfunktion ein, wie trotz schwieriger Haushaltslage der Wandel zu einer modernen, zukunftsfähigen und lebenswerten Stadt gelingt.

Den Abschluss der Tour bildete das Projekt InnovationCity Ruhr in Bottrop, das von Carsten Tum als Geschäftsführer geleitet wird. In diesem werden innovative Ideen und Lösungen entwickelt, wie den Herausforderungen des Klima- und Strukturwandels im urbanen Raum begegnet werden kann. Seit 2010 demonstriert das „Labor Bottrop“, wie ein klimagerechter Stadtumbau unter Berücksichtigung der Sicherung des Industriestandortes aussehen kann.

Die Schwäbisch Hall-Stiftung bietet Fachexkursionen dieser Art regelmäßig an: „Durch Veranstaltungen wie diese schaffen wir es, von beispielhaften Projekten auch andernorts zu lernen. Im Ruhrgebiet ist es vielerorts gelungen, einen nachhaltigen städtebaulichen Strukturwandel umzusetzen – das haben wir an einigen spannenden Beispielen gesehen“, verdeutlicht Wim Buesink, Geschäftsführer von „bauen-wohnen-leben“.  Die Exkursion bietet Raum für den interdisziplinären Austausch zwischen Finanzbranche, Planern und der Politik.

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