Eine Möglichkeit, breit gestreut in den Aktienmarkt zu investieren, bieten Aktien-Investmentfonds, insbesondere Indexfonds. Diese werden auch ETF genannt (Exchange Traded Funds). Sie bilden die Entwicklung eines bestimmten Index nach. Beim Anlageschwerpunkt Aktien sind es Aktienindices wie zum Beispiel der deutsche Aktienindex DAX. Das ist natürlich der Klassiker für deutsche Aktien, der inzwischen 40 Aktiengesellschaften enthält.
Aber nur in Deutschland anzulegen, ist nicht ratsam. Eine weltweite Streuung auf 3.000 bis 4.000 Aktien ist in Indizes wie dem MSCI All Country World oder dem FTSE All World enthalten. Sie sind eine grundsolide Geldanlage und auch zur Altersvorsorge gut geeignet. Beachten Sie jedoch: Auch bei ETFs ist ein Auf und Ab unvermeidbar.
Einfache Anlagestrategien mit Aktien
Die folgende Übersicht zeigt, wie Sie über ETFs breit gestreut in Aktienmärkte investieren können. Das geht recht einfach mit einem Produkt, man kann aber auch noch breiter streuen und in mehr Produkte investieren:
Sie können sich bereits mit der Anlage in einen ETF an der Entwicklung der weltweiten Aktienmärkte und damit an 3.000 bis 4.000 Aktiengesellschaften beteiligen. Dies ist völlig ausreichend. Dazu sollte der ETF zum Beispiel einen der beiden folgenden Aktienindices nachbilden:
Sie finden entsprechende ETFs in der Regel, indem Sie entweder direkt im Internet oder im Online Banking Ihrer Bank nach ETFs suchen, die den Namen der oben genannten Indices enthalten, also MSCI All Country World ETF oder FTSE All World ETF. Es gibt auch Internetseiten speziell zu ETFs, auf denen sie vergleichen können. Solange die ETFs exakt denselben Index nachbilden, ist ihre Wertentwicklung sehr ähnlich.
Sie können dann noch zwischen zwei Varianten bezüglich der Ertragsverwendung wählen: entweder die Erträge sind „ausschüttend“ oder „thesaurierend“. Das heißt, dass sie automatisch wieder angelegt werden.
Wer es genau wissen will, kann noch die laufenden Kosten der Anbieter sowie die jährliche Wertentwicklung vergleichen. Passen Sie aber beim Rendite-Vergleich immer auf die Währung auf. Die Fondswährung wird ebenso wie die Indexentwicklung manchmal in Euro und manchmal in US-Dollar ausgewiesen. Die Währung spielt für Sie aber keine Rolle, denn weil Sie stets Euro investieren, tragen Sie so oder so einen ganzen Korb voll von Währungsrisiken. Ihr Geld ist dann in knapp 50 Länder mit ihren eigenen Währungen angelegt.
In Euro gerechnet haben die weltweiten Aktienmärkte 2021 gut 28 Prozent zugelegt, in US-Dollar dagegen nur rund 18 Prozent. Das müssen Sie im Hinterkopf behalten, wenn Sie die Entwicklung verschiedener Fonds vergleichen.
Alternativ zur bequemen Ein-Produkt- Lösung (100 Prozent des Anlagebetrages: Welt) können Sie sich auch ein sehr breit gestreutes Portfolio selbst zusammenstellen. Etwa, indem Sie Indizes auf die wichtigsten Anlageregionen wie Europa, USA, Asien und Schwellenländer kombinieren. Das ist aber nicht unbedingt notwendig und es ist auch nicht gesagt, dass Sie damit langfristig besser fahren. Wenn Sie es lieber einfach mögen, dann bleiben Sie bei der Ein-Produkt-Lösung.
Wenn Sie dagegen noch breiter streuen wollen, dann achten Sie darauf, den Anlagebetrag nicht auf zu viele kleine Beträge aufzuteilen. Wegen der Mindestgebühren für Kauf und Verkauf kann es ansonsten passieren, dass hohe einmalige Kosten auf Sie zukommen, die vermeidbar gewesen wären. In einem ersten Schritt können Sie festlegen, in welchen Anlageregionen Sie welchen Anteil Ihres Geldes investieren müssen.
Bei der Gewichtung der einzelnen Regionen gibt es zwei gängige Ansätze:
Da gibt es durchaus einen erheblichen Unterschied. Europa erreicht mit seinem BIP einen Anteil von rund 23 Prozent an der Summe der Bruttoinlandsprodukte weltweit. Der Wert der Aktienmärkte Europas kommt dagegen nur auf einen Anteil von 18 Prozent an dem Wert weltweiter Aktienmärkte. Genau anders herum ist es in den USA: Hier kommt der Wert der Aktiengesellschaften der USA auf einen Anteil von rund 55 Prozent, während das BIP nur rund 28 Prozent des weltweiten BIPs entspricht.
Die Unterschiede sind kulturell und historisch bedingt: In den USA erbringen Unternehmen, die als Aktiengesellschaften börsennotiert sind, einen größeren Teil der Wirtschaftsleistung als dies etwa in Europa der Fall ist. In den USA gehen auch viel mehr Unternehmen an die Börse. Das hat eine lange Tradition. Die Aufteilung auf verschiedene Anlageregionen zielt darauf ab, Wertschwankungsrisiken zu vermindern und an den Erträgen aller Unternehmen beteiligt zu sein.
Wenn Sie die Regionen wie gewünscht gewichtet haben, sollten Sie in einem nächsten Schritt Aktienindices finden, die die Aktienmärkte der jeweiligen Region gut abbilden. Folgende Übersicht zeigt einige Beispiele für vier Anlageregionen und dazugehörige Aktienindices sowie deren Anteile am weltweiten BIP bzw. der Marktkapitalisierung.
Region | Beispiele für zugehörigen Aktienindex | Gewichtung BIP | Gewichtung Marktkapitalisierung |
---|---|---|---|
Europa | STOXX Europe 600, FTSE Developed Europe, MSCI Europe | 23 Prozent | 18 Prozent |
USA | S&P 500, MSCI USA, FTSE North America, MSCI North America | 28 Prozent | 55 Prozent |
Schwellenländer | MSCI Emerging Markets, FTSE Emerging Markets | 39 Prozent | 15 Prozent |
Sonstige | MSCI AC Asia Pacific, FTSE Developed Asia Pacific ex Japan | 10 Prozent | 12 Prozent |
Die hier genannten Aktienindices sind nicht die einzig sinnvollen, es mag auch geeignete weitere Alternativen geben. Indices, die vorgeben, ethische oder nachhaltige Kriterien zu berücksichtigen, sind hier auch nicht aufgeführt. Informationen über die Herausforderungen von nachhaltigen Geldanlagen finden Sie in diesem Artikel. Mehr über das Risiko von Greenwashing lesen Sie in diesem Beitrag.
Daneben gibt es auch noch eine Reihe von Indices, die speziell die Entwicklung mittlerer und kleinerer Unternehmen abbilden, etwa den Stoxx Europe Mid 200 oder Small 200, den S&P SmalCap600 oder den Russel 2000 US Small Cap Index sowie den MSCI Emerging Markets SmallCap.
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